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Eine neue Studie des INFA-Instituts untermauert die Richtigkeit der Forderung nach Schaffung eines neuen kreislaufwirtschaftlichen Gesamtkonzepts zur verbesserten Hebung aller in den Siedlungsabfällen enthaltenen Wertstoffe. Das gemeinsame Ziel aller Marktteilnehmer muss eine verbesserte Rohstoffeffizienz sein. Alte Konflikte müssen überwunden werden. Der Streit zwischen kommunalen und privaten Anbietern sowie den Dualen Systemen darf nicht den Blick auf das wahre Potenzial des Abfalls als Rohstoffquelle verstellen. Die Studie zeigt, dass bereits heute viele Kreise und Städte eine vorbildliche Sammel- und Recyclingquote erzielen, viele andere aber nicht. Verbindliche Benchmarks sollen in Zukunft helfen, das Rohstoffpotenzial vollumfänglich zu nutzen.
Zur Zeit steht die Diskussion um Verpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen sowie die Schließung von Schlupflöchern der Verpackungsverordnung im Fokus. Es wäre hilfreich, wenn die Politik die Erkenntnisse der INFA-Studie in klare Effizienzvorgaben über Verwertungsquoten und Mengenvorgaben umsetzen könnte, die sich nicht mehr ausschließlich auf Verpackungen reduzieren, sondern beispielsweise Bioabfälle, Sperrmüll und Metalle einbeziehen würde.
Wertstoff | Tonnen |
---|---|
Summe | 7.788.231 |
Altpapier | 1.158.177 |
Glas | 330.565 |
Bio- und Grünabfall | 3614.349 |
Kunststoffe | 503.390 |
Getränkekartons | 45.799 |
Metalle | 455.571 |
Altholz* | 1.680.380 |
* in Form einer Sperrmüllsortierung ggf. teilweise bereits aussortiert
Mit einer Reform der Verpackungsverordnung ließe sich die Rohstoffeffizienz im Sinne eines hochwertigen Recyclings erheblich steigern. Basierend auf dem Vergleich der derzeitigen Erfassungsmengen bei Kreisen und kreisfreien Städten, die nach Einwohnerdichte in Cluster differenziert wurden, plädiert die Studie für die Einführung verbindlicher Richtgrößen.
Die bei der Erreichung der gesetzten Ziele zusätzliche Wertstoffmenge, die aus den Siedlungsabfällen gehoben werden kann, schätzt die Studie auf bis zu 7,8 Millionen Tonnen pro Jahr. Dass diese Mengen zu schaffen ist, beweisen schon heute 25 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte, bei 75 Prozent gibt es noch erheblichen Nachholbedarf. Ziel eines neuen Wertstoffgesetzes muss es sein, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass die maximale Menge aller noch im Siedlungsabfall vorhandenen Wertstoffe erreicht werden kann. Die in der Studie ermittelten Vorgaben für Erfassungsmengen und Verwertungsquoten sind heute technisch und logistisch möglich. Das ist das Recyclingziel für die Zukunft.