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Die Energiewende in Deutschland ist in vollem Gange, auch wenn das Tempo durch veränderte politische Rahmenbedingungen nach der Bundestagswahl etwas verlangsamt wurde. Windenergie, Photovoltaik und die Optimierung der Energieeffizienz von Gebäuden schreitet schneller voran als ursprünglich vorgesehen. Wenn das Jahrhundertprojekt Energiewende jedoch richtig gelingen soll, muss die Frage nach dem Recycling der neuen Umwelttechnologien von vornherein mit bedacht werden.
Auch Windräder haben ein Verfallsdatum. Gleiches gilt für Solarzellen und das Baumaterial zur Wärmedämmung von Gebäuden. Deshalb gehören zu einer wirklich nachhaltigen Energiewirtschaft auch das Recycling und die möglichst umfängliche Wiederverwertung der Materialien, die unsere Energiewende überhaupt erst möglich machen. REMONDIS plädiert deswegen für die Schaffung von speziell darauf ausgerichteten Rücknahmesystemen, die eine nachhaltige Rückführung der Energietechnik in den Wirtschaftskreislauf gewährleisten können.
REMONDIS entwickelt per Praxistest Verfahren für das Recycling von Wärmedämmverbundsystemen.
Deutschland hat bislang mit der Einführung von Rücknahmesystemen nicht gegeizt. Es gibt Rücknahmesysteme für Elektro-Altgeräte, für Batterien, für industrielle und gewerbliche Kunststoffverpackungen und sogar schon ein Rücknahmesystem für gebrauchte Photovoltaikmodule, Letzteres ein erster Recyclingansatz im Umfeld der Energiewende. Doch ein Material zurückzunehmen heißt noch lange nicht, es auch wirklich marktgerecht aufbereiten und recyceln zu können.
Durchgeführt wurde der Pilotversuch zur Trennung von Wärmedämmverbundsystemen auf einer Anlage in Mettmann
Erst vor Kurzem führte REMONDIS einen Pilotversuch durch. Im Rahmen seiner Forschung und Entwicklungsbemühungen ging das Unternehmen gemeinsam mit Studenten der Universität Münster ganz praktisch der Frage nach, ob man die immer weiter verbreiteten Wärmedämmverbundsysteme tatsächlich sauber trennen und recyceln kann. Das Ergebnis des Versuchs auf einer Anlage der R&R Rohstoffrückgewinnung und Recycling GmbH im nordrhein-westfälischen Mettmann, einer Beteiligungsgesellschaft von REMEX, war vielversprechend.
Der Versuch hat gezeigt, dass sich bereits ohne spezifische Veränderungen des Normalbetriebs einer Baumischabfallsortieranlage eine Trennung der einzelnen Komponenten einstellt. Diese ist jedoch für den überwiegenden Teil des Outputs im Hinblick auf eine stoffliche Verwertung noch nicht ausreichend scharf. Durch eine veränderte Verweildauer des Materials in den mechanischen Teilen der Anlage, Rückhalteeinrichtungen oder den Einsatz anderer mechanischer Verfahren kann nach erster Einschätzung die Trennung der Komponenten verbessert werden. Versuche der FH Münster werden dazu weiteren Aufschluss geben.