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Die Rückgewinnung von Leichtmetallen wird immer anspruchsvoller. Wichtige Weichen für die Zukunft stellt auf diesem Gebiet die TSR-Beteiligung Bameta. Das Unternehmen errichtete in der süddeutschen Stadt Buchloe eine topmoderne Recyclinganlage. Diese entspricht nicht nur höchsten Standards, sie adressiert auch die großen Herausforderungen der Aluminium-Aufbereitung und eröffnet innovative Lösungswege.
Das Schrottaufkommen im Markt wandelt sich: Einerseits sorgen kürzere Lebenszyklen und der beschleunigte Austausch von Produkten dafür, dass die Mengen wachsen. Andererseits gibt es Veränderungen bei der Zusammensetzung und dem Anteil verwertbarer Stoffe in den Fraktionen. Insbesondere die Nutzung von leichteren Materialien wird stetig vorangetrieben und die Stoffvielfalt nimmt zu. Gleichzeitig erhöht sich durch den verstärkten Einsatz von Verbundstoffen der Anteil an nicht sortenreinen Materialien und Multistoffgemischen. Somit wird es immer weniger möglich, Material zur Rückgewinnung direkt an die Schmelzwerke zu liefern.
Gute Nachrichten auch für das Klima: Das innovative Recycling von Aluminium verbraucht rund vierzigmal weniger Energie als die Neuproduktion aus Bauxit
Um wertvolle Rohstoffe erneut nutzen zu können, ist zunehmend eine intensivere Aufbereitung mittels Anlagentechnik erforderlich. Dabei muss vor allem Aluminium vor dem Schmelzen bestmöglich sortiert und gereinigt werden. Denn die hohe Affinität zu Sauerstoff und eine niedrige Schmelztemperatur machen die thermische Reinigung des Aluminiums sehr schwierig. Zugleich sind die Anforderungen der Aluminium-Schmelzwerke hoch. Oft reicht schon eine Stelle nach dem Komma aus, um die Qualitätskriterien zu verfehlen.
Wesentliche Vorteile der Bameta-Recyclinganlage sind die Mengenbündelung und erweiterte Aufbereitungsmöglichkeiten
Als Tochtergesellschaft der zur REMONDIS-Gruppe gehörenden TSR Recycling ist Bameta auf Leichtmetallrecycling spezialisiert. Das Hauptaugenmerk des Unternehmens liegt auf der Behandlung von verunreinigten Aluminium-Schrotten. Hierfür wurde ein eigenes Verfahren entwickelt, das den heutigen und künftigen Anforderungen aus der Veränderung des Schrottes entspricht und den besonderen Ansprüchen an die Aufbereitung des Aluminiums Rechnung trägt. Mit dem innovativen Verfahren ist es möglich, hochwertige Fraktionen zu gewinnen, die direkt in den Produktionsprozess gelangen. Das Umschmelzen kann weitgehend entfallen.
In der Anlage von Bameta werden Verbundstoffe jeglicher Art verarbeitet. Zu den Inputströmen zählen neben Aluminium-Schrott auch Eisen-Leichtschrotte und Zwischenfraktionen aus Aufbereitungsanlagen. Der Workflow zur Behandlung ist stufenweise aufgebaut. Je nach Material erfolgen das Zerkleinern und Sieben sowie das Sortieren nach elektrischer Leitfähigkeit, Form, Farbe und Dichte. Die umfassende Qualitätskontrolle beinhaltet Probenahmen und Analysen, die während des Aufbereitungsprozesses im eigenen Labor durchgeführt werden. Beim Produktionsprozess liefern in Realzeit erfasste Füllstände und Produktionsdaten stets aktuelle Informationen. Ebenfalls online erfolgen die Kontrolle und Überwachung der Lagerbestände.
Bameta hat ein neuartiges Verfahren für Aluminiumrecyling entwickelt
Schwerpunkte bei Planung und Bau der Anlage waren künftige Anforderungen und Maßnahmen für perfekten Umweltschutz.
Eine Herausforderung bei der Rückgewinnung sind die zeitlich und regional begrenzten Chargengrößen der Fraktionen. Sie machen die Aufbereitung aufwendig, da immer wieder wechselnde Ansprüche und damit auch unterschiedliche Prozesse und Anlageneinstellungen anstehen. Auch hierfür hat Bameta die passende Lösung geschaffen. Über eine hochmoderne Steuerungstechnik sind „Rezepte“ hinterlegt, die bedarfsgerecht abgerufen und verwendet werden können. Das Verfahren erspart zeitraubende Einstellungsarbeiten an der Anlage, erlaubt schnelle Produktwechsel und sichert zuverlässig die Qualität der Endprodukte.
Die Recyclinganlage von Bameta ging Mitte März in Betrieb. Sie ist eine strategisch bedeutende Investition der TSR. Im ersten Jahr werden ca. 15.000 Tonnen Material die Anlage durchlaufen. Danach soll die Kapazität sukzessive steigen. Schon für das Folgejahr ist vorgesehen, im Zweischicht-Betrieb die 30.000 Tonnen-Marke zu erreichen. Christian Hein, Betriebsleiter der Bameta GmbH: „Der klassische Schrotthandel befindet sich im Wandel. Mit unserer neuen Anlage geben wir schon heute Antworten auf Fragen von morgen.“
Christian Hein, Betriebsleiter der Bameta GmbH (rechts im Bild), und sein Kollege Herbert Mühlbach planen bereits die erste Kapazitätserweiterung