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In der Hansestadt Hamburg ist eine der modernsten PET-Aufbereitungsanlagen Europas entstanden. Sie begann im ersten Quartal 2016 mit ihrer Produktion. Die Anlage auf der Elbinsel Wilhelmsburg stellt aus gebrauchten Kunststoffflaschen pro Jahr bis zu 20.000 Tonnen Flakes her. Die PET-Flakes können direkt zur Herstellung neuer Produkte genutzt werden.
Standort der neuen PET-Aufbereitungsanlage ist ein verkehrsgünstig gelegenes Areal am Hamburger Hafen
Beim werkstofflichen Kunststoffrecycling hat die Sortenreinheit eine große Bedeutung und erfordert einen aufwändigen Trennungs- und Reinigungsprozess. Darauf abgestimmt besteht die neue PET-Aufbereitungsanlage im Wesentlichen aus drei Bereichen: der Sortierstrecke, der Nassmühle und einer Waschlinie.
Im ersten Schritt kommen die zu Ballen und Briketts gepressten PET-Einwegflaschen zur Sortierstrecke. Dort erfolgt die automatische Aussortierung von Verschlusskappen, Folien, losen Etiketten sowie sonstigen Störstoffen. Zudem werden die Flaschen nach klaren und farbigen Fraktionen getrennt. Für diesen Prozess stehen sowohl Ballistik-Separatoren als auch optische Sortiergeräte zur Verfügung. In der Nassmühle werden die Flaschen anschließend zu Flakes zerkleinert. Diese gelangen dann in die Waschlinie zur Heißwäsche und Trocknung, bei gleichzeitiger Entfernung restlicher Etiketten und Klebereste sowie Abtrennung von Metallen und Fremdkunststoffen.
Die neue Hamburger Aufbereitungsanlage ist die dritte Betriebsstätte der Rhenus PET Recycling GmbH.
Die hergestellten PET-Flakes eignen sich für unterschiedlichste Anwendungen. Als Rohstoff gehen sie unter anderem an Produzenten von Folien, Flaschen, Non-Food-Verpackungen, Packbändern und Fasern. Auch die aussortierten Fremdkunststoffteile wie Siebreste, Folienetiketten und das Verschlusskappen-Mahlgut finden nach weiterer Aufbereitung neue Verwendung.
Das PET-Recycling in Hamburg zählt zum Leistungsspektrum der Rhenus Recycling GmbH, einer gemeinsamen Tochter von Rhenus und REMONDIS. Das Gemeinschaftsunternehmen der beiden Schwestergesellschaften hat seine Expertise zur Aufbereitung von PET-Flaschen in der Rhenus PET Recycling GmbH gebündelt.
Auch die technische Planung der neuen Aufbereitungsanlage führten Rhenus und REMONDIS gemeinsam durch. Die Zusammenführung der jeweiligen Stärken kam der Anlage in besonderem Maße zugute. Eine der Besonderheiten ist beispielsweise die Aufbereitung und Wiederverwendung des Prozesswassers aus der Heißwäsche, wodurch sich die Abwassermenge auf ein Minimum reduzieren lässt.
Weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit ist ein Blockheizkraftwerk, das die Gesamtanlage mit zusätzlicher elektrischer Energie und Wärme versorgt. Für die komplette Anlagentechnik sowie die großen Mengen an Rohwaren und Fertigprodukten stehen auf dem über zwei Hektar großen Betriebsgelände insgesamt rund 12.500 Quadratmeter an Hallen und überdachten Flächen zur Verfügung.
In dem über 4.000 Quadratmeter großen Eingangslager lassen sich mehr als 2.500 Tonnen gebrauchter Kunststoffflaschen unterbringen
Europaweit wurden 2014 mehr als 66 Milliarden PET-Flaschen recycelt. Die Recyclingquote stieg damit in fünf Jahren um über 8 Prozent
Mit einer Produktionsmenge von rund 40 Millionen Tonnen im Jahr sind PET-Flaschen weltweit die führende Getränkeverpackung. Allein in Deutschland werden jährlich über 450.000 Tonnen gebrauchter PET-Flaschen gesammelt. Entsprechend wichtig ist es, in diesem Bereich Aufbereitungsmöglichkeiten zu schaffen und Stoffkreisläufe zu schließen.
„PET-Flaschen sind bei Verbrauchern äußerst beliebt. Für die damit verbundenen hohen Recyclinganforderungen haben wir uns mit der neuen Hamburger Aufbereitungsanlage sehr gut aufgestellt.“
Ralf Mandelatz, Geschäftsführer Rhenus Recycling Hamburg