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Der Modestudent Martin Appelt hatte ziemlich genaue Vorstellungen für die Location, an der das Fotoshooting zu seiner neuen Kollektion stattfinden sollte: Ein Berg Altpapier sollte es sein. Was sich im ersten Moment sehr eigenwillig anhört, ist ein bis ins Detail durchdachtes Konzept zu seiner Semesterarbeit. Denn ebenso wie das Entwerfen der Kleidung gehört auch die passende Präsentation mit zu seiner Prüfungsaufgabe. Diese setzte der 23-Jährige unter das Thema „Ressourcen und Recycling“. Und REMONDIS lieferte die passende Kulisse für die Haute Couture.
An einem Samstagmorgen im Januar stellte ihm Thomas Tölle, Niederlassungsleiter der REMONDIS-Recyclinganlage in Düsseldorf, seine heiligen Hallen für das Fotoshooting zur Verfügung. Da am Wochenende ab 14.00 Uhr der Betrieb ruht, konnten Martin Appelt und sein dreiköpfiges Team in aller Ruhe und gefahrlos das Set aufbauen. Während die Maskenbildnerin noch das Model schminkte, suchte Martin zusammen mit der Fotografin einen geeigneten Platz und strahlte ihn mit Scheinwerfern aus. Das wichtigste Utensil war bereits in Massen vorhanden: Altpapier. Für das Shooting hatten die Mitarbeiter von REMONDIS am Freitagnachmittag den Berg noch einmal ordentlich vermischt und hoch gestapelt.
Der Modestudent Martin Appelt und sein Model Saskia Negro
Martin Appelt, Modestudent der AMD (Akademie Mode und Design) der Hochschule Fresenius in Düsseldorf
Passend ins Szene gesetzt: Als Laufstegkulisse diente meterhoch gestapeltes Altpapier
Dann ist es so weit: Model Saskia Negro posierte in der Mode, die Martin zum Thema „Ressourcen und Recycling“ entworfen hatte. Die Einzelstücke sind eine Kombination aus Plastik, Jeansstoff und Altpapier. In diesem Fall nicht irgendein Altpapier, sondern ausgewählte Seiten aus der Zeitschrift Vogue, die die Außenseiten der beiden Kostüme und des Mantels schmücken. Seine Auswahl ist durchdacht: „Altpapier aus dem einflussreichsten Modemagazin zu verwenden, schafft ideal die Verbindung der beiden Themen Mode und Recycling“, erklärt der Modestudent der AMD (Akademie Mode und Design) der Hochschule Fresenius in Düsseldorf. Die Kollektion, die ohnehin nicht unbedingt alltagstauglich ist, möchte er im Anschluss nicht verkaufen, sondern damit vielmehr auf das gesellschaftliche Problem der Ressourcenverschwendung hinweisen. „Diese Botschaft unterstützen wir zu 100 Prozent. Deswegen habe ich keine Sekunde gezögert, als die Anfrage für das Fotoshooting kam“, erklärt Thomas Tölle.
Obwohl der gebürtige Düsseldorfer sein Modedesign-Studium erst in zwei Jahren abschließt, hat er schon heute hohe Ansprüche an sich selbst. Für die Abgabe seiner Arbeit hat Martin sein Konzept fortgeführt: Die Ergebnisse des Fotoshootings, die Trendanalyse und das Konzept möchte er gedruckt, gebunden und im gleichen Format wie ein Modemagazin bei seinen Prüfern einreichen. „Sowohl die Grafik als auch die Kunst sollen dabei im Vordergrund stehen“, erzählt er überzeugt. Das nennt man wohl zu Ende gedacht.