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Während die EU-Kommission über die Steigerung der Mindestsammelquoten diskutiert und der Bundestag den Vorschlag einer Pfandpflicht aufnimmt, gerät die Kreislaufwirtschaft durch die massenhafte Produktion Li-Akkus zunehmend in Gefahr. Einst aussortiert, landen Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus oft unüberlegt in der Hausmülltonne. Die Folge: Dutzende Brände in Recyclinganlagen, monatelange Ausfälle und zahlreiche gefährdete Mitarbeiter und Rettungskräfte.
Die falsche Handhabung oder mechanische Beschädigungen machen tausende Handys, Notebooks, Elektrowerkzeuge oder auch E-Bike-Akkus täglich zu potenziellen Brandstiftern. Geht der Verbraucher während der Nutzungsphase meist noch sehr pfleglich mit ihnen um, sind sie hochgefährlich, sobald sie erst einmal aussortiert wurden. Werden sie beispielsweise allein durch die leichte Erschütterung beim Transport oder auch nur durch schlichtes Herunterfallen beschädigt, kann ein Kurzschluss und in dessen Folge eine chemische Reaktion eintreten, die für unkontrollierbar schnell auftretende Brände in Sortieranlagen oder Abfallfahrzeugen sorgt. Den meisten Konsumenten dürfte diese Gefahr kaum bewusst sein.
Wie genau kommt es zu Bränden und wie sollten zum Beispiel E-Bike-Batterien gelagert werden? Dieses Video verrät es Ihnen.
„Die Folgen und Risiken dieser Brände sind für die Kreislaufwirtschaft nicht mehr zu beherrschen“, sagt Gerhard Jokic, Geschäftsführer REMONDIS Electrorecycling. Sie stellen für Leib und Leben eine große Gefahr dar. Die in Li-Batterien verarbeiteten Substanzen, die beim Brand freigesetzt werden, können starke Rauchvergiftungen nach sich ziehen. Neben der Sorge um die Belegschaft und Sicherheitskräfte steigt zeitgleich der Aufwand für Sachschäden in hohen zweistelligen Millionenbeträgen. „Auch die Versicherer schlagen längst Alarm“, so Jokic.
Gerhard Jokic, Geschäftsführer REMONDIS Electrorecycling
Tendenziell wird das Problem tagtäglich schlimmer. Die millionenfache Produktion von E-Geräten mit Li-Akkus und der Ausbau der E-Mobilität werden die Kreislaufwirtschaft vor noch größere Mengen an Elektroschrott stellen. Die Lösung ist ein kompromissloses Zusammenspiel von Aufklärungsarbeit, ordentlichen und kanalisierten Erfassungsstrukturen, die von der Politik vorgegeben werden müssen, und der eindeutigen Kennzeichnung von Produkten.
Der Konsument muss wissen, dass Elektrogeräte niemals in den Hausmüll gehören, sondern getrennt gesammelt und recycelt werden müssen. Dazu muss er seine Altgeräte beim Wertstoffhof abgeben oder in den Fachhandel zurückbringen. Die Realität sieht derzeit anders aus. Nur 45 Prozent der Elektroaltgeräte werden tatsächlich ordnungsgemäß zurückgegeben – seit 2019 gilt allerdings eine gesetzliche Sammelquote von 65 Prozent. Daher fordert REMONDIS beispielsweise zusammen mit dem BDE die Einführung eines Pfandgeldes für Geräte mit Li-Akkus. So kann ein Anreiz geschaffen werden, mehr Altgeräte fachgerecht zurückzugeben, langfristig die Brandgefahr zu reduzieren und vor allem auch wichtige Rohstoffe zu sichern.
Doch damit ist die Gefahr der Selbstentzündungen noch nicht minimiert, denn auch noch im Fachhandel oder auf dem Wertstoffhof können Brände entstehen. Geräte mit ausrangierten Li-Akkus sollten daher ausschließlich in Spezialbehältern erfasst und gelagert werden dürfen. Diese Regelungen fordert die Branche als Ergänzung im Batterie-Gesetz.
Die Spezialbehälter von RETRON bieten höchsten Schutz und Sicherheit für die Lagerung und den Transport von Li-Akkus. Mehr Informationen unter retron.world.
Spezialbehälter können im Falle einer Selbstentzündung die Hitzeentwicklung reduzieren und Gase kontrolliert ablassen. Erst dadurch kann ein Großbrand verhindert und Mitarbeiter können geschützt werden. Ergänzend dazu sieht die Kreislaufwirtschaft die Hersteller von Produkten mit Li-Batterien in der Pflicht, höchstmögliche Sicherheit vorab zu leisten. Dazu gehört in erster Linie die eindeutige Kennzeichnung von Produkten mit Li-Batterien und deren korrektem Entsorgungsweg.