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Die Logistikbranche boomt. Doch dieser Aufschwung wirft auch seine Schatten voraus, denn es mangelt an qualifizierten Berufskraftfahrern. Und damit nicht genug: Der verstärkte Renteneintritt vieler älterer Kräfte könnte diesen Trend in den nächsten Jahren noch erheblich verstärken. Laut Berechnungen der DEKRA werden in absehbarer Zeit mehrere zehntausend Berufskraftfahrer fehlen. Die Kehrseite der Medaille ist die aus der anhaltenden Wirtschaftskrise resultierende hohe Arbeitslosigkeit in Ländern wie Spanien oder Griechenland. Nicht wenige Unternehmen machen sich daher heute auf den Weg ins Ausland, um ausgebildete Kraftfahrer zu rekrutieren. So auch die Personalverantwortlichen der Regionen Süd und Südwest von REMONDIS sowie der FES in Frankfurt.
Sie sind gut ausgebildet, jung, hoch motiviert und haben dennoch keinen festen Arbeitsplatz. Bei Arbeitslosenquoten über 25 Prozent – bei den unter 25-Jährigen sogar mehr als 50 Prozent – ist diese Entwicklung wenig überraschend. Aufgrund der Perspektivlosigkeit sind viele spanische Fachkräfte heute bereit, einen Sprachkurs zu absolvieren und ihre Heimat für eine gewisse Zeit zu verlassen, um als Gastarbeiter nach Deutschland zu kommen. „Mit der DEKRA-Akademie haben wir einen erfahrenen Kooperationspartner, der uns bei der Suche nach geeigneten Berufskraftfahrern im Ausland unterstützt“, erklärt Hans-Jörg Bopp, Personalleiter der Region Südwest von REMONDIS.
Daniel Lirola Medina (links) und Dario Marmolejo Castro sind seit dem Sommer bei REMONDIS beschäftigt
Zusammen mit Maria Ettwein-Stern, Personalleiterin der Region Süd, Nadja Haug, Verantwortliche für das Fahrer-Recruiting bei der FES in Frankfurt, und zwei Mitarbeitern der DEKRA besuchte er die Firma FIMED, eine Personalvermittlungsagentur in Valencia. Dort stellten sich zunächst sieben Bewerber als Berufskraftfahrer in einem persönlichen Gespräch vor. Im weiteren Verlauf des Tages gab es zudem eine Informationsveranstaltung, um REMONDIS zu präsentieren sowie die Anforderungen des Berufskraftfahrers im Recyclingsektor aufzuzeigen. Anwesend waren sowohl rund 40 interessierte Bewerberinnen und Bewerber als auch Mitarbeiter in Fahrschulen sowie die örtliche Presse.
In Rosenheim ergreift man die Initiative und bildet den Fahrernachwuchs selbst aus.
„Das Ziel unseres Besuchs in Spanien lag darin, einschlägige Erfahrung im Bereich der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte zu sammeln und diese dann innerhalb der Unternehmensgruppe weiterzugeben. Vor allem die Vorstellungsrunde verlief sehr positiv, so dass seitens REMONDIS und der FES Interesse an einer Einstellung von insgesamt sechs Bewerbern bestand“, freut sich Hans-Jörg Bopp.
Gegen Nachweis eines Deutsch-Intensivkurses erhielten diese Bewerber einen zunächst auf zwei Jahre befristeten Arbeitsvertrag. „Wir sind mit unseren neuen Mitarbeitern sehr zufrieden. Vor allem die Qualifizierung, die Arbeitsmoral und das Engagement stimmen mit unseren Vorstellungen überein. Lediglich in Bezug auf die Deutschkenntnisse gibt es noch Defizite. Diese sollen durch Einzelunterrichtsstunden jedoch nach und nach überwunden werden“, resümiert Hans-Jörg Bopp. In jedem Fall freut sich die Unternehmensgruppe über die internationale Teamverstärkung in Deutschland.
Carlos Valero freut sich über seine neuen Aufgaben bei der FES