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Die TSR Recycling GmbH & Co. KG gehört mit jährlich acht Millionen Tonnen Eisenschrotten bereits seit Jahrzehnten zu den Hauptlieferanten der Stahlindustrie. Neben anderen Aggregaten wie Scheren und Pressen verfügt die Gruppe über zehn Schredderanlagen, darunter zwei Mega-Schredder mit 6.000 PS Leistung. Um die daraus gewonnenen Wertstoffe in einem verfeinerten Sortierverfahren besser zu trennen, hat TSR die neue Gesellschaft REMINE ins Leben gerufen. Ziel ist es, mehr hochwertige Rohstoffe aus bisher noch für die Entsorgung bestimmten Rest- oder Abfallstoffen effizient zurückzugewinnen.
Die während des Schredderprozesses anfallende sogenannte Schredderschwerfraktion (SSF) beinhaltet wertvolle Nichteisenmetalle und wird in den Anlagen von TSR erfolgreich aufgearbeitet. Bei diesem Prozess werden sämtliche Metalle der stofflichen Verwertung zugeführt. Insgesamt zeichnet sich jedoch seit einigen Jahren ein Trend zur Miniaturisierung der Elektronikbauteile ab. So nimmt beispielsweise die Anzahl an feinsten Datenkabeln oder kleinen E-Motoren im Automobil dramatisch zu. In einem Fahrzeug der oberen Mittelklasse werden teilweise über 100 dieser Minimotoren verbaut. Die darin enthaltenen, hochwertigen Metalle finden sich aufgrund ihres geringen Gewichts daher häufig in der Schredderleichtfraktion (SLF).
Der neue Ansatz von REMINE ist es, die in der Leichtfraktion anfallenden Metalle und Kunststoffe sortenrein zurückzugewinnen, um die einzelnen Wertstoffe ihrem jeweiligen Verarbeitungskreislauf zuzuführen. Möglich wird dies durch den technischen Fortschritt in der Recyclingbranche. Mittlerweile sind neue Aggregate und Technologien auf dem Markt, die die Wertschöpfung in der Behandlung der Schredderleichtfraktion im Vergleich zu bisher eingesetzten Technologien optimieren. Gleichzeitig steht im Jahr 2015 eine Quotenerhöhung für das Altfahrzeugrecycling an. Durch aktuelle Änderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes könnte ohne die neue Technologie die Einhaltung der vorgeschriebenen Recyclingquote in Frage gestellt werden.
Wertvolle Metalle werden mehr und mehr durch Kunststoffe ersetzt wie etwa bei Spielzeugen, Innenverkleidungen im Automobil und sogar bei thermisch kritischen Bauteilen im Motorraum. Weitere Herausforderungen stellen für die Zukunft Verbundwerkstoffe wie zum Beispiel Carbonfasern dar.
Innovative Sortiertechnik ermöglicht optimiertes Wertstoffrecycling.
Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, wird am TSR- Standort in Brandenburg mit der REMINE GmbH eine völlig neue, modulare Aufbereitungsanlage entstehen. Erstmals sollen unterschiedlichste Materialien individuell abgestimmt und entsprechend ihrer stofflichen Zusammensetzung separiert werden. Letztendlich ist diese Form der Verwertung als ein Produktionsprozess zu verstehen, über dessen Verfahrenstechnik eine möglichst hohe Rückgewinnung an vermarktbaren Kunststoffen und Metallen sowie weiteren verwertbaren Fraktionen erzeugt werden soll. Durch den Einsatz neuer Technologien werden schließlich die Verringerung der Abfallströme und ein effizienteres Ressourcenmanagement erreicht.