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Auf einer ehemaligen Industriebrache in der deutschen Ruhrgebietsmetropole Essen entsteht eine komplett neue Siedlung mit modernen Eigentumswohnungen. Um dies zu ermöglichen, musste das attraktiv am Flussufer der Ruhr gelegene Grundstück umfassend saniert werden – eine Aufgabe für die REMONDIS-Gesellschaft REMEX ProTerra.
Mitte des Jahres vergab die Europäische Kommission an die Stadt Essen den Titel „Grüne Hauptstadt Europas 2017“. Die Auszeichnung bescheinigt der Kommune ihre Vorreiterrolle und Vorbildfunktion im Hinblick auf umweltbewusstes urbanes Leben. Dies gilt auch für das städtebauliche Projekt am Ruhrbogen.
Das 45.000 Quadratmeter große Baugebiet liegt im Essener Stadtteil Kettwig, der mit seiner schönen Altstadt und der Lage am Fluss ein beliebtes Naherholungsziel ist. Bisher allerdings war der Ortskern durch die belastete Brachfläche auf einer Länge von rund 600 Metern vom Ufer abgeschnitten. Um dies zu ändern, unternahm die Stadt Essen mehrere Vorstöße zur Wiedernutzbarmachung des Geländes. Die Umsetzung scheiterte jedoch bisher stets an der schwierigen Altlastensituation.
Schon während des Mittelalters wurde das Areal als Hafen- und Lagerfläche genutzt. Später entwickelte es sich zum Gewerbe- und Industriestandort. Zum Schutz vor Hochwasser füllte man das Gelände ab dem 19. Jahrhundert immer wieder mit Entsorgungsmaterial auf. So entstand eine sehr heterogene Altablagerungsschicht, die sich vorwiegend aus Hausbrandaschen, Hochofenschlacken, nicht mineralischen Abfällen und Bauschutt zusammensetzte.
In Partnerschaft mit REMEX ProTerra wurde ein hochwertiges und wirtschaftliches Sanierungskonzept umgesetzt.
Nach Stilllegung des letzten Produktionswerks im Jahr 1992 blieb das Gelände mehr als zwei Jahrzehnte ungenutzt. Dies änderte sich erst, als ein Wohnungsbauunternehmen die Fläche erwarb und damit begann, das Grundstück zu entwickeln. Als Partner für die Sanierung und Baureifmachung wurde das REMONDIS-Unternehmen REMEX ProTerra gewählt und frühzeitig in das Projekt einbezogen.
Die Bandbreite der anstehenden Aufgaben war umfangreich. Sie reichte von der gründlichen Analyse des Ist-Zustandes über die Festlegung der Sanierungsziele und des Sanierungsplans bis zur operativen Umsetzung inklusive aller Abbruch-, Aushub-, Entsorgungs- und Recyclingarbeiten. Das gemeinsam im Projektteam entwickelte Konzept entstand in enger Abstimmung mit dem städtischen Umweltamt. Sämtliche Sanierungsschritte wurden gutachterlich begleitet und präzise dokumentiert.
Mit dem ersten Spatenstich im Herbst 2013 begannen die Aktivitäten zur Bodensanierung. Eine besondere Herausforderung für die Spezialisten von REMEX ProTerra war die über Jahrzehnte entstandene, bis zu fünf Meter dicke Altablagerung. Ihre einzelnen Schichten mussten den chemischen und bauphysikalischen Eigenschaften entsprechend eingestuft und möglichst sortenrein gewonnen werden. Nicht mineralische Fremdbestandteile wurden ausgesiebt, bauschutthaltiges Material wurde direkt vor Ort gebrochen und als Tragschichten eingebaut. Insgesamt 50.000 Kubikmeter konnten gemeinsam mit Rekultivierungs- und Oberboden auf dem Gelände aufgebracht werden. Weitere rund 92.000 Kubikmeter belastetes Aushubmaterial kamen nach fachgerechter Aufbereitung in die externe Wiederverwertung. Nur ein geringer Teil wurde auf Deponien entsorgt.
Nach der erfolgreich durchgeführten Bodensanierung entsteht auf dem Areal jetzt ein neuer Ortsteil in erstklassiger Lage. Die ersten der zusammengenommen 220 Wohneinheiten konnten bereits 2014 bezogen werden. Bis 2018 soll das komplette Quartier fertiggestellt sein. Neben Ein- und Mehrfamilienhäusern sind auch öffentliche Grünflächen sowie barrierefreie Zugänge zum Fluss vorgesehen. Einer intensiven Nutzung des reizvollen Flussufers steht damit nichts mehr im Wege.
„Der Kettwiger Ruhrbogen ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass der Wandel von grau zu grün erfolgreich ist.“
Reinhard Paß, Oberbürgermeister a.D. der Stadt Essen