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Haarsprays, Farblacke, Rostlöser – diese Produkte kauft man in Spraydosen. Täglich kommen sie in Haushalten, Werkstätten, im Gewerbe und in der Industrie vor – doch wie werden sie entsorgt?
Der Weg in den Rest- oder Wertstoffabfall ist schlichtweg falsch. Spraydosen, ob voll, teilentleert oder leer, sind gefährliche Abfälle und unterliegen strengen Vorschriften. Stammen sie aus Haushalten, müssen sie gesondert bei Schadstoffsammlungen abgegeben werden. Industrie- und Gewerbetreibende sind sogar verpflichtet, sie in Spezialbehältern zu sammeln und fachgerecht verwerten zu lassen. Die Sparte RESPRAY der Firma REMONDIS Industrie Service bietet ein Behältersystem, das allen Gesetzen gerecht wird. Ihre Behälter sind mit einem antistatischen und perforierten Inliner und mit diversen Belüftungen versehen. So kann es während des Sammelns nicht zu Explosionen kommen. Die Treibgase Propan, Butan und Dimenthylether sind nämlich hochentzündlich und können mit Sauerstoff explosiv reagieren.
Spraydosen, egal ob voll, teilentleert oder leer, gehören zu den gefährlichen Abfällen und unterliegen strengen Vorschriften bei der Sammlung, dem Transport und der Verwertung
Der Recyclingmarkt zeigt, dass dieses Gefahrenpotenzial der Mehrheit nicht bewusst ist. Von insgesamt 1,3 Milliarden Aerosoldosen, die Deutschland im Jahr produziert, werden nur zehn Prozent sicher recycelt. Bis vor kurzem stießen die Verwertungsanlagen für Spraydosen damit schon an ihre Kapazitätsgrenze. REMONDIS suchte drei Jahre nach der optimalen Lösung für dieses Problem.
„Ganz abgesehen vom Gefahrenpotenzial, das nicht unterschätzt werden darf, stecken in Spraydosen wertvolle Stoffe, die wir teilweise endlos wiederverwerten können. Es wäre aus Sicht der Umwelt, der Ressourcenschonung und der Wirtschaft unsinnig, wenn wir sie nicht recyceln würden.”
Robert Sonnenschein, Geschäftsführer REMONDIS Industrie Service
Das Ergebnis ist eine hochmoderne Spezialanlage aus Kanada, die seit Juli im Industrie-Recycling-Zentrum in Bramsche betrieben wird. Durch die Investition möchte RESPRAY seine Marktführerschaft ausbauen und außerdem den gesamten Markt einschlägig antreiben. „Abgesehen vom Gefahrenpotenzial, das nicht unterschätzt werden darf, stecken in Spraydosen wertvolle Stoffe, die wir zum Teil endlos verwerten können. Sie sind also ein Gewinn für die Umwelt, die Ressourcenschonung und die Wirtschaft“, betont Robert Sonnenschein, Geschäftsführer REMONDIS Industrie Service. Er besuchte 2013 das kanadische Ontario, wo ihm der Hersteller die Anlage mit überzeugenden Argumenten vorstellte: 6.500 Tonnen Spraydosen jährlich, eine Technologie, die recycelt sowie eine verbesserte Arbeitssicherheit – und das bei deutlich weniger Energiebedarf als bisher.
Die exklusive Technik gewinnt deutlich mehr Recyclingstoffe zurück: Durch einen Kompressor werden die abgesaugten Treibgase verflüssigt und genau wie die Restbestände als Energieträger verwendet. Unter 300 Bar und inerten Bedingungen formt die Anlage die Metalle zu runden Briketts.Sie gehen direkt zurück in die Industrie. „Das ist ein Meilenstein bei der Verwertung von Spraydosen“, ist sich Robert Sonnenschein sicher
Gemeinsam mit insgesamt 80 Gästen eröffneten Geschäftsführer Robert Sonnenschein (l.) und Klaus Scherler (2. v. r.) die neue Anlage im Industrie-Recycling-Zentrum in Bramsche