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Dass die REMONDIS Industrie Service und ihre Schwestergesellschaften auch im Verbund mit kommunalen Auftraggebern immer wieder starke Leistungen abrufen können, zeigen gleich mehrere ungewöhnliche Projekte der jüngeren Zeit. Die RIS-Niederlassung in Trier bekam es dabei mit einem potenziell gefährlichen Material zu tun, dessen sichere Beseitigung eine echte Herausforderung war.
Mehr als ein Jahr beschäftigten sich Behörden und Umweltplanungsbüros mit der Suche nach einem Unternehmen, welches die fachgerechte Entsorgung von über 100 Tonnen mutmaßlich mit Milzbranderregern kontaminierten Erdmassen sicherstellen kann. Nachdem die Anfrage in der Niederlassung eingegangen war, wurde ein Entsorgungskonzept in Zusammenarbeit mit REMONDIS Medison GmbH, BUCHEN UmweltService, Rhenus Logistics und der Sonderabfallverbrennungsanlage TRV Wesseling erstellt. Damit konnte innerhalb kurzer Zeit ein Entsorgungsproblem gelöst werden, das zuvor mehr als ein Jahr lang unlösbar schien.
Doch wie kommt der Milzbranderreger ins Erdreich von Trier? Überall dort, wo über Jahrhunderte tierische Nebenprodukte wie Felle verarbeitet wurden, besteht generell ein Anfangsverdacht auf eine Kontaminierung mit dem gefährlichen Erreger. Im konkreten Fall stand eine Baumaßnahme an, bei welcher auf dem Gelände einer alten Gerberei eine abgedeckte Lohegrube ausgehoben werden musste. In Lohegruben wurden früher Tierfelle mit Hilfe von gerbstoffhaltigen Baumrinden für die Weiterverarbeitung als Schuh- und Textilleder gegerbt. Das Erdreich, das mit den Inhalten der Lohegrube verunreinigt wurde, stand daher ebenfalls unter dem Verdacht, mit Milzbranderregern versetzt zu sein.
Anthrax im Boden – eine unterschätzte Gefahr.
Bei Milzbrand oder Anthrax handelt es sich um eine oft tödlich endende Infektionskrankheit, welche hauptsächlich Paarhufer befällt, aber auch auf Menschen übertragbar ist. Im vergangenen Jahrhundert wurden mit Anthrax-Bakterien sogar biologische Kampfstoffe entwickelt. Das Problem: Die Sporen können unter guten Bedingungen über 100 Jahre ohne Wirt überdauern. Das mit diesen Eigenschaften einhergehende Gefährdungspotenzial ist nur schwer zu greifen, daher sind ein sensibles Vorgehen und umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten.
Die Arbeiten wurden in einer konzertierten Aktion von der hermetisch abgeriegelten Aushebung des Bodens über den Transport bis hin zur Verbrennung reibungslos ausgeführt
Ein klarer Fall für die Spezialisten von RIS, Buchen, Rhenus (für den Transport), Medison und TRV Thermische Rückstandsverwertung in Wesseling. Er kümmerte sich mit seinem Team um die organisatorischen Details von der Akquise über die Auswahl der Projektteilnehmer bis hin zu Materialankauf, Output, Logistik, elektronische Nachweisführung und Steuerung der operativen Durchführung.Der infektiöse Abfall musste unter Vollschutz in einem speziellen Dekontaminationszelt in 50- bis 120-Liter-Spezialbehälter von BUCHEN UmweltService verpackt und danach fachgerecht in der Sonderabfallverbrennungsanlage TRV Wesseling beseitigt werden. Insgesamt fielen bei der Aushebung 4.410 Behälter an, die von REMONDIS Medison bereitgestellt worden waren. Rhenus Logistics führte den Transport der infektiösen Abfälle gewohnt sicher und routiniert durch. Die Gefahr ist nun dank des Einsatzes von REMONDIS gebannt. Das Gelände ist gesichert und wurde für die weitere Nutzung freigegeben.
In einer Lagerhalle im siegerländischen Kreuztal-Eichen wurden im September 2016 illegale Abfälle eines insolventen Galvanikbetriebs entdeckt. Die Halle war für die Lagerung der Abfälle nicht zugelassen und zugleich wurden die Abfälle in nicht mehr zugelassenen Behältern gelagert. Dabei handelte es sich um ca. 350 Kunststoff-IBC-Behälter, die ab Herstellungsdatum nur fünf Jahre lang für den Transport von Gefahrstoffen genutzt werden dürfen. Die aufgefundenen rund 250 Kubikmeter chrom- und nickelhaltigen Spülwässer sowie 60 Kubikmeter Altsäuren befanden sich in Kunststoffbehältern, die älter als fünf Jahre waren und deren Dichtigkeit somit nicht mehr garantiert werden konnte. Das Lager musste auch deshalb möglichst zeitnah geräumt werden, weil der Bodenbelag der Lagerhalle unzureichend abgedichtet war und bei einem Austritt der Gefahrstoffe eine Boden- und Gewässerverunreinigung nicht ausgeschlossen werden konnte.
„Die Entsorgung erfolgte ohne Beanstandung“,
erklärt die Bezirksregierung Arnsberg laut Dr. Arnold Feldmann, Niederlassungsleiter REMONDIS Industrie Service Lennestadt
Die Bezirksregierung Arnsberg führte daraufhin Sofortmaßnahmen zur Sicherung durch und erarbeitete mit der Vereinigung zur Überwachung technischer Anlagen e. V. ein Entsorgungskonzept. Ende Februar 2017 wurde nach Durchführung eines Vergabeverfahrens und umfassender Prüfung der eingegangenen Angebote der Auftrag an REMONDIS Industrie Service vergeben, dessen Umsetzung des Konzeptes auch in puncto Wirtschaftlichkeit und Einhaltung des vorgegebenen Zeitrahmens überzeugen konnte. Das illegale Abfalllager wurde daraufhin im April durch REMONDIS Industrie Service mit der Unterstützung der Tochtergesellschaft SUC auftragsgemäß und innerhalb des Zeitplans vollständig geräumt.
Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und schnelles Handeln als entscheidende Kriterien.
Da ein großer Teil der Behälter nicht mehr für den Transport auf der Straße zugelassen war, wurden die Behälter mittels Saugtankwagen von außen über einen Bachlauf hinweg abgepumpt. Dafür wurden innerhalb und außerhalb der Lagerhalle vorübergehende Dichtflächen geschaffen. Um ein hohes Schutzniveau bei den Entsorgungsvorgängen zu gewährleisten, wurde der Schlauch des Saugtankwagens noch einmal zusätzlich gesichert. „Die Entsorgungen erfolgte ohne Beanstandung“, erklärte die zuständige Bezirksregierung Arnsberg laut Niederlassungsleiter Dr. Arnold Feldmann. Der Zeitplan und das Budget wurden präzise eingehalten. Auch die Rückbauarbeiten der vorübergehenden Dichtflächen sind mittlerweile abgeschlossen. Auch die Rückbauarbeiten der temporären Dichtflächen sind mittlerweile abgeschlossen.