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Kaum ein Jahr alt, hat die neue Sortieranlage für Baumischabfälle von REMONDIS UK in Birtley bereits ihre hohe Zuverlässigkeit bewiesen. In Zeiten von Social Distancing, steigenden Abfallmengen und maximaler Unsicherheit erwies sie sich als starkes Rückgrat für das Recyclingunternehmen.
Förderlich waren dafür insbesondere die hochautomatisierte Sortiertechnik sowie die robuste Bauweise der Anlage. Dadurch, dass nur wenige händische Sortiervorgänge erforderlich sind, können zudem die erforderlichen Mindestabstände zwischen den Mitarbeitenden leicht eingehalten werden. „Mit der neuen Anlage erreichen wir eine Sortenreinheit von über 95 Prozent, die Menge der Fraktion Restabfall ist um mehr als zehn Prozent gesunken und seit der Pandemie haben wir die verarbeitete Menge und Relevanz der Anlage deutlich erhöht“, erklärt Patterson. Zu den Sortierstufen zählen Siebe, Magnetabscheider, Dichtetrennung und Nahinfrarotsensoren zur Sicherung der bestmöglichen Sortiertiefe.
Modernes Gebäude, moderne Technik: die REMONDIS-Sortieranlage im englischen Newcastle
Steve Patterson, Geschäftsführer REMONDIS UK Birtley
In Zeiten wie diesen beweist nicht nur die Anlage im britischen Birtley einmal mehr, welch bedeutsame Rolle die Kreislauf- und Recyclingwirtschaft für unser System hat. Bei möglichst allen Abfallfraktionen muss zu jeder Zeit sichergestellt sein, dass die Sammlung und Verwertung reibungslos funktioniert – auch um Seuchengefahren zu vermeiden. Ebenso wie andere Bereiche, darunter Energie, Gesundheit, staatliche Verwaltung, Transport und Verkehr, steht die Abfallentsorgung deshalb auf der Liste systemrelevanter Dienstleistungen. Außer zur Aufrechterhaltung der Grundversorgung trägt die Recyclingindustrie in herausragendem Maße zum Schutz von Klima und Umwelt bei.
Bereits im Sommer hat der alte und neue Präsident des BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V., Peter Kurth, das Konjunkturpaket der Regierungskoalition zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie als „unvollständiges Programm“ bezeichnet und Nachbesserungen insbesondere bei der Ressourceneffizienz gefordert. „Mit dem vorliegenden Paket verpasst die Politik mehr Chancen, als sie wahrnimmt“, hatte Kurth in Berlin erklärt.
Nach Ansicht des Verbandes setzt das Paket die falschen Prioritäten. „Das in seinem Volumen einmalige Konjunkturpaket konzentriert sich zu sehr aufs Geldausgeben und tut deutlich zu wenig für die ökologische Modernisierung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Wer hier starke Impulse erwartet hat, ist enttäuscht. Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, Recycling – all diese Begriffe werden weder genannt noch in ihren Potenzialen verstanden und gefördert“, so der BDE-Präsident. Positiv bewertet der Verband, dass eine Nachfragequote endlich Erwähnung findet. Leider soll sie aber nur ein Prüfauftrag sein und auf Stahl und den Rahmen der Wasserstoffstrategie beschränkt bleiben. Das sei, so Kurth, eindeutig zu wenig. Außerdem fordert der Verband mehr Mut bei der Entbürokratisierung: „Öffentliche Investitionen sind in der Vergangenheit regelmäßig nicht unterblieben, weil zu wenig Geld da war, sondern weil die Verfahren – Planung, Genehmigung, Rechtswege – viel zu lang dauerten. Die Entbürokratisierung des Planungsrechts wird leider ergebnisoffen auf die europäische Ebene verschoben. Private Investitionen bleiben wie bisher oftmals jahrzehntelange Vorhaben mit zu unsicheren Rahmenbedingungen. Es kommt aber nicht nur darauf an, dass investiert wird, sondern auch, wie.“
Um eine ökologische Beschaffung und entsprechende Ausschreibungen sinnvoll zu ermöglichen, ist aus Verbandssicht die zügige Entwicklung eines Recyclinglabels unverzichtbar. Die Kosten dafür lägen bei circa 300 Millionen Euro. „Wenn einige das Paket als Kraftpaket bezeichnen, dann gilt diese Aussage jedenfalls nicht für die ökologische Modernisierung. Hier wurden mehr Chancen verpasst als wahrgenommen. Es wäre gut gewesen, wenn an der Erstellung des Programms auch Umweltpolitiker mitgewirkt hätten. Deshalb appellieren wir als Verband dringend, bei der nun folgenden Umsetzung des Programms die Ressourceneffizienz in den Vordergrund zu stellen“, so Kurth.