Als Tochter eines Baugeschäft-Inhabers hatte Helen Backhaus schon als Kind einen Traum: Sie wollte Ingenieurin werden. An der Fachhochschule in Münster erfüllte sie ihren langjährigen Wunsch und erlangte im Jahr 1989 ihr Diplom als Bauingenieurin. Seit fast 25 Jahren ist die Mutter von drei Kindern bereits in der REMONDIS-Gruppe beschäftigt. Ihre eindrucksvolle Karriere zeigt, dass Beruf und Familie in der heutigen Zeit nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen.
An ihr Vorstellungsgespräch bei der RETHMANN Städtereinigung in Selm im Jahr 1989 erinnert sich Helen Backhaus noch sehr genau. Damals waren kein Geringerer als der heutige Ehrenaufsichtsratsvorsitzende der RETHMANN-Gruppe, Norbert Rethmann, und der im Jahr 2008 plötzlich verstorbene Dr. Hermann Niehues zugegen. „Mir war ein wenig flau im Magen, als ich auf dem schwarzen Ledersofa im Büro von Herrn Dr. Niehues Platz nehmen durfte“, erzählt die 48-Jährige mit einem Lächeln im Gesicht.
Egbert Tölle, heute Vorstandsmitglied der REMONDIS AG & Co. KG, stellte sie dann für den Bereich Schadstoffsammlungen aus Haushaltungen bzw. die Betreuung der kommunalen Verträge und Kunden im Bereich Sonderabfallentsorgung, heute REMONDIS Industrie Service, ein. Ihre ersten Arbeitstage sahen dann wie folgt aus: Sie erhielt zwei orangefarbene Ordner und las sich zunächst den gesamten vorhandenen Schriftverkehr mit den Kommunen durch. „Bei vielen Problemen, die mir im beruflichen Alltag begegneten, half mir meine technische Ausbildung. Aber auch mein gesunder Menschenverstand ließ mich viele Hürden überschreiten“, erklärt Helen Backhaus.
Im Laufe ihrer fast 25-jährigen Betriebszugehörigkeit übernahm sie eine Vielzahl an Projekten, um sie erfolgreich aufzubauen oder weiterzuentwickeln. Dabei reichten die Tätigkeiten von der Einführung des Entsorgungsfachbetriebs für alle Niederlassungen bis zur Umsetzung eines CRM-Systems. Ihrer bislang größten beruflichen Herausforderung begegnete die heutige Projektleiterin vor sechs Jahren. Im Rahmen der Einführung und Umsetzung des elektronischen Nachweisverfahrens in der gesamten REMONDIS-Gruppe steuerte sie den Vertrieb und das Marketing für die unternehmensintern entwickelte Softwarelösung REGISTA®. Neben unzähligen Informationsveranstaltungen und Lehrgängen mussten zudem Marketingstrategien entwickelt, das REGISTA®-Team musste aufgebaut und ausgebildet werden und die Kunden mussten in REGISTA® einbezogen werden.
Nicht nur die berufliche, sondern auch die familiäre Laufbahn verlief, nicht zuletzt aufgrund der stetigen Unterstützung durch ihren Mann, tadellos. Längere Jobpausen kamen für Helen Backhaus nie in Frage. Sie unterbrach ihren Vollzeitjob nur für die Geburten ihrer drei Kinder. So nahm sie kurz vor der Geburt ihres zweiten Kindes noch an einer Entsorgungsfachbetriebe-Prüfung in Süddeutschland teil und tauchte auch zwei Monate danach bereits wieder im Betrieb auf. Neben der Betreuung der Kinder beschäftigt sich die 48-Jährige seit einiger Zeit mit einem neuen Projekt: das „Schafehüten“ zusammen mit ihrer Border-Collie-Hündin Tex. So kommt auch zu Hause garantiert keine Langeweile auf.
Frei nach dem Motto „Geht nicht, gibt es nicht; geht doch nicht, geht anders“ arbeitet Helen Backhaus immer für das Projekt und freut sich auf die vielen neuen Aufgaben, die in den kommenden Jahren sowohl beruflich als auch privat auf sie zukommen werden.