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Noch vor wenigen Jahren zählte Russland zu den wachstumsstärksten und attraktivsten Schwellenmärkten. Seitdem hat sich viel verändert. Die Rahmenbedingungen sind schwieriger geworden; die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist durch Unsicherheiten geprägt. REMONDIS kontert die Herausforderungen auf drei Wegen: über verstärkte Fokussierung, Konzentration auf Lösungen mit Leuchtturmcharakter und vertrauensvollen Dialog.
Bereits seit 2008 ist REMONDIS in Russland aktiv. Schon vor dem Jahr 2014 hat das Unternehmen seine russischen Aktivitäten konsolidiert und stabilisiert. Im Mittelpunkt stehen heute die Tätigkeiten in Dzershinsk und Saransk. An beiden Standorten setzt REMONDIS auf konsequente Getrenntsammlung und stete Fortschritte im Recycling. Mit dieser Ausrichtung hat sich insbesondere Saransk als Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit etabliert. Zu den weiteren Vorhaben zählen Investitionen in eine moderne Sammellogistik für die Region Mordovien, wo viele Landkreise bis heute über kein Sammelsystem verfügen. Hier wird zugleich die Möglichkeit des Aufbaus einer Recyclinganlage geprüft.
Swetlana Bigesse, Generaldirektorin OOO REMONDIS (Russland)
Hendrik Vonnegut, Geschäftsführung REMONDIS International
Für ein kontinuierliches Engagement in Russland sprechen aus Sicht des Unternehmens die mittel- und langfristig wieder positiveren Marktaussichten, aber auch nichtökonomische Argumente. Allen voran Verlässlichkeit und Beständigkeit im Hinblick auf die Partnerschaften vor Ort sowie die Möglichkeit, in Russland zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. Klima- und Ressourcenschutz ist schließlich eine globale Aufgabe, die nicht an Ländergrenzen enden darf.
Für die russische Regierung sind höhere Recyclingraten ein wesentliches Anliegen. Seit 2015 wird an gesetzlichen Neuregelungen für mehr Recycling gearbeitet. Sie sollen unter anderem Investitionen in Anlagen forcieren, und zwar über langfristige Konzessionsverträge, die Grundvoraussetzungen zu einer wirtschaftlichen Betriebsführung schaffen. Auch ist geplant, eine Produzentenverantwortung einzuführen, insbesondere für gebrauchtes Verpackungsmaterial. Bei den meisten Verpackungsarten sind schon für 2017 Verwertungsquoten vorgesehen.
Bei der 9. deutsch-russischen Rohstoff-Konferenz in Düsseldorf: Vsevolod Levin, Präsident der ZAO „Russian Copper Company”, Hendrik Vonnegut, Geschäftsführer REMONDIS International, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister a.D. und Prof. Valerij Jasew, Präsident des Verbandes der Montanindustriellen der Russischen Föderation (v. l.)
Kennzeichnend für das Engagement von REMONDIS in Russland ist ein regelmäßiger Dialog. Ziel ist, unabhängig von geopolitischen Entwicklungen im Gespräch zu bleiben – für einen Wissens- und Erfahrungsaustausch, der direkt dem Klima- und Ressourcenschutz zugutekommt. Mit dieser Intention finden regelmäßig Besuche russischer Delegationen an REMONDIS-Standorten in Russland und Deutschland statt.
Gerade in jüngster Zeit gewinnt der Austausch mit europäischen Partnern für Russland wieder an Bedeutung. So gab es allein im November zwei wichtige Veranstaltungen. Die 9. Deutsch-Russische Rohstoff-Konferenz mit dem Titel „Rohstoffwirtschaft in Verantwortung für Klima und Umwelt“ wurde von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und dem stellvertretenden russischen Premierminister Arkadi Dworkowitsch besucht. Sie bot eine Plattform, um wesentliche Fachthemen zu diskutieren und weiterführende bilaterale Kooperationsprojekte anzustoßen. Fester Programmpunkt war dabei auch ein Besuch bei REMONDIS im Lippewerk.
Ende November fand im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine Informationsreise für russische Multiplikatoren und Entscheidungsträger aus dem Bereich Abfallwirtschaft nach Deutschland statt. Auch hier war die russische Delegation im REMONDIS Lippewerk zu Gast.
Das Jahr 2017 wurde in Russland zum Jahr der Ökologie erklärt. Neue gesetzliche Regelungen sollen für mehr Nachhaltigkeit sorgen.
Nach dem starken Einbruch der russischen Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr mehren sich derzeit Anzeichen, die auf eine Erholung der russischen Wirtschaft hindeuten. Das Wirtschaftsministerium des Landes rechnet für 2017 wieder mit einem leichten Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Zugleich kehren die internationalen Investoren zurück: In der ersten Jahreshälfte 2016 lagen die deutschen Direktinvestitionen in der Russischen Föderation bei 1,73 Milliarden Euro, so die Bundesbank. Sie erreichten damit beinah das Niveau des Gesamtjahres 2015 von 1,78 Milliarden Euro. Russland, so scheint es, meldet sich zurück – eine gute Nachricht für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und für die internationalen Bestrebungen, den globalen Klima- und Umweltschutz gemeinsam weiter voranzubringen.
In den Regionen um die Städte Saransk und Dzershinsk macht REMONDIS große Fortschritte im Recycling, z. B. durch Investitionen in moderne Sammellogistik